Mittwoch, 20. Oktober 2010

Las Vegas & Death Valley

Im Valley of Fire geniessen wir nochmals die Ruhe vor dem Sturm. Auf einem wunderschönen Camping stellen wir unser Zelt inmitten der rot leuchtenden Steine auf (es soll noch einmal jemand sagen wir hätten ein auffälliges Zelt).

Valley of Fire

Mit Vorfreude und Rückenwind radeln wir nach Las Vegas. Bei strahlendem Sonnenschein treffen wir in dieser Riesen-Metropole ein und fahren sogar einige Meter auf dem berühmt-berüchtigten „Strip“. Scharenweise Leute tummeln sich entlang der Strasse und (es ist der 10.10.10) unglaublich viele Hochzeitspaare. Wir können bereits erahnen, was hier erst bei Dunkelheit los sein muss.



Und tatsächlich – Las Vegas erwacht erst richtig, wenn die Sonne am Horizont verschwindet. Die vielen glamourösen Hotels mit den zugehörigen Casinos entlang des Strips locken. Auch wir versuchen uns an einigen der unzähligen Glücksautomaten. Die Freude ist gross als der Kasten anfängt zu klirren und klimpern – satte 5.80 Dollar werden erspielt – doch auch wieder verloren :-) Der grosse Jackpot bleibt uns verwehrt...


Nach gut 48 Stunden verlassen wir die City of Entertainment in Richtung Death Valley. Bereits die Anfahrt bringt uns ins Schwitzen, da nun die Sonne unerbitterlich auf uns niederbrennt. Die Landschaft ist extrem einsam und erst als wir Furnace Creek - das touristische Zentrum im Death Valley – erreichen, können wir uns an kalten Getränken erfreuen. "Das Tal des Todes" ist der heisseste Ort der Welt. Im Juli sind Temperaturen um 45 °C an der Tagesordnung. Wir haben es da ein bisschen angenehmer bei 38 °C. Doch als es auch nachts nicht unter 25 °C abkühlt, bleiben unsere Schlafsäcke für einmal in den Hüllen und wir wälzen uns im Zelt bis wir endlich einschlafen.

ohne Worte


Zabriskie Point

Am nächsten Tag machen wir uns erstmals ohne Gepäck auf. Unser Ziel Badwater liegt 85 m unter Meeresspiegel und ist der tiefste Punkt Nordamerikas. Auf der Strecke, die hügelig im Tal verläuft, treffen wir plötzlich auf Jean-Pierre. Ein veloreisender Franzose, welchen wir bereits im Yellowstone getroffen haben. Wie klein doch die Welt manchmal sein kann...

auf dem Weg nach Badwater

Als wir nach drei Tagen das Death Valley wieder verlassen geht es von Null über einen 1560 m hohen Pass, was bei dieser Hitze eine ziemliche Herausforderung war. Nun sind wir in Ridgecrest, wo wir wieder einmal die tolle Gastfreundschaft der Amerikaner geniessen.



Blick zurück aufs Death Valley

Der 1. Teil unserer Reise nähert sich dem Ende, doch es bleiben noch 6 Wochen bis zum Weiterflug. Da wir schneller als geplant vorankommen, haben wir uns einen Extra-Loop überlegt. Wir fahren nochmals etwas nördlich – hinauf in den Yosemite Nationalpark - bevor wir San Francisco anpeilen, um dann der Küste entlang nach Los Angeles zu gelangen.

Dienstag, 5. Oktober 2010

Wyoming und Utah

In Wyoming lernen wir, was es heisst durch Wüstenlandschaft zu fahren: Kalte Nächte (inkl. gefrorenen Wasserflaschen) und heisse Tage über 30 °C plus Windböen die ungehindert über das offene Land fegen. Trotz diesen „harten Bedingungen“ geniessen wir jeden einzelnen Tag. Wir sind oft auf „Scenic Byways“ unterwegs (Strassen durch besonders schöne Natur-Kulisse) - das Sprichwort „Der Weg ist das Ziel“ trifft hier absolut zu. So werden wir z. B. unterwegs von der Schönheit des Flaming Gorges überrascht, sogar wilde Pferd bekommen wir zu sehen.

Flaming Gorge

Utah ist wohl der bisher abwechslungsreichste Staat. Die Landschaft ändert sich hier unglaublich oft und schnell, was wohl auch an den vielen Höhenunterschieden liegt – die wir mit unseren Rädern natürlich besonders zu spüren kriegen. Während auf den Passhöhen die Bäume in schönen Herbstfarben leuchten, gibt es in den Tälern Gestein in den verschiedensten Farbtönen.

Herbstfarben

Im Arches Nationalpark dürfen wir bei überfülltem Campground unser Zelt neben den Wohnwägen von 4 netten, jungen Schweizern aufstellen. Der Park mit den vielen bizzaren Steinformen und -Bögen gefällt uns sehr gut und die Gesellschaft + Gastfreundschaft unserer Hosts machen unseren Aufenthalt perfekt.

Arches bei Sonnenaufgang

Delicate Arch

In den darauf folgenden Tagen durchfahren wir den Capitol Reef Nationalpark & das Grand Staircase-Escalante Monument. Auch hier dominieren Steingebilde das Landschaftsbild, jedoch immer wieder in unterschiedlicher Art. Im Capitol Reef treffen wir auf sandfarbenen Stein und viel Grün, während wir uns im Grand Staircase-Escalante Monument zuerst wie auf dem Mond fühlen und etwas später in einem roten Canyon wiederfinden.


Grand Staircase-Escalante



Nach 2 anstrengenden Tagen mit über 2600 Höhenmeter erreichen wir den Bryce Canyon Nationalpark. Wir freuen uns die Räder für einmal abzustellen und legen einen Wandertag ein. So erkunden wir den Park zu Fuss und gelangen mitten in den Wald der „Hoodoos“, eine unglaublich schöner Anblick.

Bryce Canyon

Karate Kid?

Nach über 3 Wochen Sonnenschein pur und Temperaturen bis 40 °C ziehen heute Gewitter über das Land. Wir haben uns deshalb in einem hübschen, altmodischen Bed and Breakfast einquartiert. Es gibt kein Kabelfernsehen, doch eine riesige Videothek und so sehen wir uns auf dem uralten Fernseher alte Videos an, bevor es morgen weiter geht in Richtung Las Vegas.

PS. Während wir den Bären-Spray mittlerweile zur Seite legen konnten, treffen wir nun des öfteren auf Schlangen. Wir sind uns noch nicht einig, was uns jetzt lieber ist...