Mit Vorfreude und Rückenwind radeln wir nach Las Vegas. Bei strahlendem Sonnenschein treffen wir in dieser Riesen-Metropole ein und fahren sogar einige Meter auf dem berühmt-berüchtigten „Strip“. Scharenweise Leute tummeln sich entlang der Strasse und (es ist der 10.10.10) unglaublich viele Hochzeitspaare. Wir können bereits erahnen, was hier erst bei Dunkelheit los sein muss.
Und tatsächlich – Las Vegas erwacht erst richtig, wenn die Sonne am Horizont verschwindet. Die vielen glamourösen Hotels mit den zugehörigen Casinos entlang des Strips locken. Auch wir versuchen uns an einigen der unzähligen Glücksautomaten. Die Freude ist gross als der Kasten anfängt zu klirren und klimpern – satte 5.80 Dollar werden erspielt – doch auch wieder verloren :-) Der grosse Jackpot bleibt uns verwehrt...
Nach gut 48 Stunden verlassen wir die City of Entertainment in Richtung Death Valley. Bereits die Anfahrt bringt uns ins Schwitzen, da nun die Sonne unerbitterlich auf uns niederbrennt. Die Landschaft ist extrem einsam und erst als wir Furnace Creek - das touristische Zentrum im Death Valley – erreichen, können wir uns an kalten Getränken erfreuen. "Das Tal des Todes" ist der heisseste Ort der Welt. Im Juli sind Temperaturen um 45 °C an der Tagesordnung. Wir haben es da ein bisschen angenehmer bei 38 °C. Doch als es auch nachts nicht unter 25 °C abkühlt, bleiben unsere Schlafsäcke für einmal in den Hüllen und wir wälzen uns im Zelt bis wir endlich einschlafen.
Am nächsten Tag machen wir uns erstmals ohne Gepäck auf. Unser Ziel Badwater liegt 85 m unter Meeresspiegel und ist der tiefste Punkt Nordamerikas. Auf der Strecke, die hügelig im Tal verläuft, treffen wir plötzlich auf Jean-Pierre. Ein veloreisender Franzose, welchen wir bereits im Yellowstone getroffen haben. Wie klein doch die Welt manchmal sein kann...
Als wir nach drei Tagen das Death Valley wieder verlassen geht es von Null über einen 1560 m hohen Pass, was bei dieser Hitze eine ziemliche Herausforderung war. Nun sind wir in Ridgecrest, wo wir wieder einmal die tolle Gastfreundschaft der Amerikaner geniessen.
Der 1. Teil unserer Reise nähert sich dem Ende, doch es bleiben noch 6 Wochen bis zum Weiterflug. Da wir schneller als geplant vorankommen, haben wir uns einen Extra-Loop überlegt. Wir fahren nochmals etwas nördlich – hinauf in den Yosemite Nationalpark - bevor wir San Francisco anpeilen, um dann der Küste entlang nach Los Angeles zu gelangen.